Neue Stadtbibliothek . Brixen
source: courtesy of haustuning.team (consisting of christian zöhrer, andy westner, andreas krompass, vanessa philipp, werner schührer; based in munich)
Situation
Das Wettbewerbsgrundstück liegt direkt im Stadtzentrum ist umgeben von wertvoller, historisch bedeutender Bausubstanz. Eine sehr dichte mittelalterliche Bebauungsstruktur, die Nähe zum Dombezirk mit Dom und Plazzo Vescovile sowie der offene Domplatz zeichnen den Ort aus. Der Neubau der Stadtbibliothek hat die Anforderung an zwei bestehende Gebäude von hohem historischem Wert anzubinden sowie eine Adresse zum Domplatz und zur Brunogasse auszubilden.
Das Dach des Neubaus führt die Dachlandschaft des Stadtgefüges fort. Es nimmt die Dachform des Finanzgebäudes auf und verlängert es durch einen zweiten Giebel zur Brunogasse. Das Dach schließt an das ehem. Finanz- und Gerichtsgebäude jeweils unterhalb der Dachlinie an um die Lesbarkeit der beiden historischen Gebäude als eigenständige Baukörper beizubehalten.
Der Neubau zeigt sich zum Hofburgplatz und zur Brunogasse mit einer klaren, ruhigen Gebäudevolumetrie. Zum Bereich des Lesegartens wird der Baukörper an das bestehende Gerichtsgebäude angepasst und mit dem Gartenbereich verwoben.
Die Raumstruktur des Neubaus nimmt die Zellenstruktur des Bestands auf und führt diese als eigenständiges Element weiter. Die Raumzellen des Bestands werden im Neubau als „Buchkammern“ weitergeführt präsentieren als Regalflächen die Medien der Bibliothek. Die Bereiche zwischen den Kammern dienen als Stöberbereiche für die Bibliotheksbesucher und das Innere der „Büchertürme“ weist zusätzlich eine Aufenthaltsqualität auf. Hier kann man sich hinsetzen in Ruhe in einem Buch nachschlagen und lesen. Die „Büchertürme“ stehen eingenständig im Gebäude und enden im 2.Obergeschoss unterhalb des großzügigen Daches.
Die Räume mit großer Aufenthaltsqualität, wie z.B. Lesesaal oder Belletristik werden im Neubau und dem ehem. Finanzgebäude untergebracht, Räume die wenig Tageslicht benötigen und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind werden im Gerichtsgebäude untergebracht. Die Anforderungen an Ruhe und Konzentration nehmen in der Raumbelegung nach oben hin zu. Im Erdgeschoß befindet sich im Neubau die Stöberzone und Zeitschriftenbereich mit offenem Zugang in den Lesegarten im Teil des ehem. Finanzgebäudes Lesecafe und Bibliothekshof. Im 1.Obergeschoss befinden sich Informationstheke, Kinderbereich und Belletristik. Im 2.Obergeschoss Sachmedien und Lesesaal. Der Lesesaal im 2.Obergeschoss kann temporär als Veranstaltungssaal genutzt werden.
Die Neue Stadtbibliothek von Brixen ist ein Ort des offenen interessierten Informationsaustausches der eine konzentrierte und freundliche Atmosphäre bietet und einen wichtigen kulturellen Ort für Brixen schafft.
In allen Geschossen wird bei der Barocktreppe ein Bereich zur Information für die Besucher der Bibliothek vorgesehen. Hier informiert man sich was auf dem jeweiligen Geschoss angesiedelt ist (Leitsystem) erfährt was für Veranstaltungen und Services in der Bibliothek angeboten werden. An diesen Informationspunkt schließt auf allen Stockwerken ein Austauschbereich. Im 1.Obergeschoss befindet sich hier die Ludothek als Verbindung zwischen Kinderbereich und Belletristik. Im 2.Obergeschoss befindet sich hier ein Aufenthaltsbereich als Verbindung von Sachmedien und Lesesaal.
Die Eingangstüre zum Domplatz wird in ihrer Form erhalten, aber neu als große Holztüre gestaltet. Zusätzlich wird ein zurückhaltender Schriftzug „Stadtbibliothek Brixen“ in feinen Lettern über der Türe angebracht um die Adresse der Bibliothek zu kennzeichnen. Das barocke Treppenhaus wird über einen Durchgang mit dem Neubau verbunden, um einen einheitlichen Erschließungsbereich zu schaffen. Im Inneren des Finanzgebäudes werden im 1.Obergeschoss die kleineren Einbauten aus dem 19. und 20.Jahrhundert entfernt, um eine klare Raumstruktur für die Bibliotheksbereiche zu erlangen.
Der Bibliothekshof ist eine befestigte, ruhige Hoffläche mit Baumbestand zwischen Villa Eichbichler, Brunogasse und Bibliothek. Das Lesecafe schließt direkt an diese Hoffläche an und kann diese bespielen.
Der Lesegarten östlich des Bibliotheksneubaus ist eine Grünfläche mit hoher Aufenthaltsqualität. Dieser führt die Typologie der grünen Höfe in der Altstadt fort (wie z.B. der Hofgarten, Hof bei Kirche St. Michael oder der Innenhof beim Dom). Der Baumbestand wird erhalten, und in die Rasenfläche werden kleine befestigte Inseln mit Sitzgelegenheiten eingefügt in denen man ähnlich wie im Innenraum der Bibliothek in Ruhe lesen kann. Der offene und freie Austausch zwischen Lesegarten und Erdgeschossbereich ermöglicht es den Bibliotheksbesuchern sich ungezwungen Medien aus der Bibliothek zu holen und diese zum Lesen ungestört mit ins Freie zu nehmen. Die Leseinseln sind so gesetzt, dass im Lesegarten Veranstaltungen im Freien möglich.
Situation
Das Wettbewerbsgrundstück liegt direkt im Stadtzentrum ist umgeben von wertvoller, historisch bedeutender Bausubstanz. Eine sehr dichte mittelalterliche Bebauungsstruktur, die Nähe zum Dombezirk mit Dom und Plazzo Vescovile sowie der offene Domplatz zeichnen den Ort aus. Der Neubau der Stadtbibliothek hat die Anforderung an zwei bestehende Gebäude von hohem historischem Wert anzubinden sowie eine Adresse zum Domplatz und zur Brunogasse auszubilden.
Städtebau
Der Baukörper der neuen Stadtbibliothek wird als kompaktes 3-geschossiges Gebäude an das bestehende ehem. Finanz- und Gerichtsgebäude angefügt und reicht bis zur Grundstücksgrenze an der Brunogasse. Die Hauptadresse der Bibliothek liegt zur Domplatzseite. An der Brunogasse ist eine zweite, kleinere Zugangsmöglichkeit über den Bibliothekshof vorgesehen. Der Neubau zeigt sich selbstbewusst zum Hofburgplatz und wertet die Achse zum Palazzo Vescovile durch die öffentliche Ausprägung der Gebäudefassade auf. Das Dach des Neubaus führt die Dachlandschaft des Stadtgefüges fort. Es nimmt die Dachform des Finanzgebäudes auf und verlängert es durch einen zweiten Giebel zur Brunogasse. Das Dach schließt an das ehem. Finanz- und Gerichtsgebäude jeweils unterhalb der Dachlinie an um die Lesbarkeit der beiden historischen Gebäude als eigenständige Baukörper beizubehalten.
Der Neubau zeigt sich zum Hofburgplatz und zur Brunogasse mit einer klaren, ruhigen Gebäudevolumetrie. Zum Bereich des Lesegartens wird der Baukörper an das bestehende Gerichtsgebäude angepasst und mit dem Gartenbereich verwoben.
Konzept
Der Neubau der Stadtbibliothek bindet an zwei Seiten an den Bestand an und wird als kompakter Baukörper organisiert. Das zentrale Erschließungselement ist die bestehende Barocktreppe. Um die Gebäudehöhe des Neubaus und die Anschlüsse zu den Bestandsgebäuden klar zu halten wird auf eine liftgängige Erschließung und eine vollwertige Nutzung des Dachgeschosses im Finanzgebäude verzichtet. Die großzügigen Flächen des Bestands ermöglichen dies.Die Raumstruktur des Neubaus nimmt die Zellenstruktur des Bestands auf und führt diese als eigenständiges Element weiter. Die Raumzellen des Bestands werden im Neubau als „Buchkammern“ weitergeführt präsentieren als Regalflächen die Medien der Bibliothek. Die Bereiche zwischen den Kammern dienen als Stöberbereiche für die Bibliotheksbesucher und das Innere der „Büchertürme“ weist zusätzlich eine Aufenthaltsqualität auf. Hier kann man sich hinsetzen in Ruhe in einem Buch nachschlagen und lesen. Die „Büchertürme“ stehen eingenständig im Gebäude und enden im 2.Obergeschoss unterhalb des großzügigen Daches.
Die Räume mit großer Aufenthaltsqualität, wie z.B. Lesesaal oder Belletristik werden im Neubau und dem ehem. Finanzgebäude untergebracht, Räume die wenig Tageslicht benötigen und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind werden im Gerichtsgebäude untergebracht. Die Anforderungen an Ruhe und Konzentration nehmen in der Raumbelegung nach oben hin zu. Im Erdgeschoß befindet sich im Neubau die Stöberzone und Zeitschriftenbereich mit offenem Zugang in den Lesegarten im Teil des ehem. Finanzgebäudes Lesecafe und Bibliothekshof. Im 1.Obergeschoss befinden sich Informationstheke, Kinderbereich und Belletristik. Im 2.Obergeschoss Sachmedien und Lesesaal. Der Lesesaal im 2.Obergeschoss kann temporär als Veranstaltungssaal genutzt werden.
Die Neue Stadtbibliothek von Brixen ist ein Ort des offenen interessierten Informationsaustausches der eine konzentrierte und freundliche Atmosphäre bietet und einen wichtigen kulturellen Ort für Brixen schafft.
Organisation
Die neue Stadtbibliothek wird vom Domplatz aus betreten, in den ersten beiden Räumen findet man links den Eingangsbereich und rechts die Ausleihetheke. Von hier führt das Barocktreppenhaus als zentrales Erschließungselement und Verteiler die Bibliotheksbesucher in die oberen Stockwerke. Das Lesecafe liegt am Bibliothekshof und ermöglicht den Zugang in den Hof. Der Durchgang zum Neubauteil führt direkt in die Stöberzone und in den Zeitungsbereich. Von hier aus ist der Zugang in den Lesegarten möglich. Im Erdgeschoss des Gerichtsgebäudes ist das Magazin untergebracht. Innerhalb des Magazins befindet sich der Raum für die Sortiermaschine, die direkt über eine Rückgabeklappe auf der Domplatzseite angedient wird. Die neu einzusortierenden Medien können vom Magazin direkt ins Erdgeschoss gebracht werden, und über den vorgelagerten Lift direkt in die anderen Geschosse verteilt werden. Die Büros im hinteren Teil des Gerichtsgebäudes können über den seperaten Eingang auf der Ostseite des Gerichtsbereiches erschlossen werden. Die schnelle Anbindung an die Ausleihe ist gewährleistet. In allen Geschossen wird bei der Barocktreppe ein Bereich zur Information für die Besucher der Bibliothek vorgesehen. Hier informiert man sich was auf dem jeweiligen Geschoss angesiedelt ist (Leitsystem) erfährt was für Veranstaltungen und Services in der Bibliothek angeboten werden. An diesen Informationspunkt schließt auf allen Stockwerken ein Austauschbereich. Im 1.Obergeschoss befindet sich hier die Ludothek als Verbindung zwischen Kinderbereich und Belletristik. Im 2.Obergeschoss befindet sich hier ein Aufenthaltsbereich als Verbindung von Sachmedien und Lesesaal.
Denkmalschutz
Der neue Baukörper der Bibliothek verbindet sich als neutraler aber selbstbewusster Baukörper mit der historischen Substanz des ehemaligen Finanzgebäudes und des Gerichtsgebäudes. Beide Gebäude sind von der Südfassade als eigenständige Einheiten abzulesen. Der Bibliotheksneubau „vervollständigt“ das Gefüge mit einer zurückhaltenden Fassade und zeigt trotzdem klar aus welcher Zeit er stammt. Im Inneren wie Äußeren werden an beiden Bestandsgebäude nur wenige gezielte Änderungen vorgenommen, um eine sinnvolle Verbindung von Bestand und Neubau zu ermöglichen. Außerdem wird die Symmetrie der Südfassade am Finanzgebäude wiederhergestellt und noch eine Fensterreihe eingefügt (links und rechts neben der Eingangstür je zwei Fensterreihen). Der Latrinenbau und die Fluchttreppe an der Südfassade des Gerichtsgebäudes werden rückgebaut um einer sauberen Anbindung des Neubaus Platz zu machen. Der Annexbau am ehem. Finanzgebäude, der Kamin und die die Rückgebäude an der Brunogasse werden entfernt. Die Eingangstüre zum Domplatz wird in ihrer Form erhalten, aber neu als große Holztüre gestaltet. Zusätzlich wird ein zurückhaltender Schriftzug „Stadtbibliothek Brixen“ in feinen Lettern über der Türe angebracht um die Adresse der Bibliothek zu kennzeichnen. Das barocke Treppenhaus wird über einen Durchgang mit dem Neubau verbunden, um einen einheitlichen Erschließungsbereich zu schaffen. Im Inneren des Finanzgebäudes werden im 1.Obergeschoss die kleineren Einbauten aus dem 19. und 20.Jahrhundert entfernt, um eine klare Raumstruktur für die Bibliotheksbereiche zu erlangen.
Konstruktion
Das Neue Gebäude der Stadtbibliothek ist eine innen gedämmte Betonkonstruktion, in der sich zwei statische Systeme überlagern. Das erste System sind Betondecken für die Verkehrslasten welche über die Außenwände abgetragen werden. Das zweite System sind die Büchertürme, die entkoppelt von den Geschossdecken direkt vertikal in die Fundamente abgelastet werden. So können die Geschossdecken wirtschaftlich über die gesamte Breite des Gebäudes frei gespannt werden und die Ablastung der Bücher und Regale erfolgt gebündelt über die Bodenplatte. Die Fundation der Bibliothek erfolgt durch eine Flachgründung über eine frostgesicherte Bodenplatte. Dadurch wird eine große Konstruktionstiefe im Bodenbereich vermieden und eventuellen historischen Funden bei den Bauarbeiten vorgebeugt. Das Fluchttreppenhaus und der Aufzugsschacht werden als aussteifende Wände herangezogen. Fassade und Materialisierung
Die dicken Wandstärken der Außenwände versuchen die dicken mittelalterlichen Wände der Bestandsgebäude aufzunehmen und in eine zeitgemäße Konstruktion zu übersetzen. Die dicken Mauern des Neubaus, sowie seine spröde, steinmäßig wirkende Fassade verleihen im eine Präsenz und einen Ausdruck von Dauerhaftigkeit innerhalb des Stadtgefüges. Die Fassaden des ehem. Finanzgebäudes werden mit Kalkputz weiß wiederhergestellt, die Fassaden des Gerichtsgebäudes belassen und neu gestrichen. Der Baukörper des Neubaus ist in hellem, gestocktem Sichtbeton materialisiert und wird von großformatigen Kastenfenstern aus Holz gegliedert. Im Innenraum des Neubaus sind Wand, Boden und Decke einheitlich hell gehalten und einfache neutrale Holzregale bilden den Rahmen um die Medien innerhalb des Raums zur Geltung zu bringen. Freiflächen
An die Stadtbibliothek schließen drei verschiedenartige Freiflächen an: der Vorbereich zum Domplatz, der Bibliothekshof südlich des ehem. Finanzgebäudes und der Lesegarten östlich des Neubaus. Der Vorbereich zum Domplatz wird als Verlängerung des öffentlichen Domplatzes ausgebildet. Der Domplatz wird bis zur Bibliotheksfassade verlängert und der Vorbereich lediglich durch eine kleine Schwelle im Kopfsteinpflaster und zwei freie Platzmöbel markiert. Der Bibliothekshof ist eine befestigte, ruhige Hoffläche mit Baumbestand zwischen Villa Eichbichler, Brunogasse und Bibliothek. Das Lesecafe schließt direkt an diese Hoffläche an und kann diese bespielen.
Der Lesegarten östlich des Bibliotheksneubaus ist eine Grünfläche mit hoher Aufenthaltsqualität. Dieser führt die Typologie der grünen Höfe in der Altstadt fort (wie z.B. der Hofgarten, Hof bei Kirche St. Michael oder der Innenhof beim Dom). Der Baumbestand wird erhalten, und in die Rasenfläche werden kleine befestigte Inseln mit Sitzgelegenheiten eingefügt in denen man ähnlich wie im Innenraum der Bibliothek in Ruhe lesen kann. Der offene und freie Austausch zwischen Lesegarten und Erdgeschossbereich ermöglicht es den Bibliotheksbesuchern sich ungezwungen Medien aus der Bibliothek zu holen und diese zum Lesen ungestört mit ins Freie zu nehmen. Die Leseinseln sind so gesetzt, dass im Lesegarten Veranstaltungen im Freien möglich.
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