Michael Meier und Marius Hug Architekten

Strandbad- und Campingebäude . Jona


Michael Meier und Marius Hug Architekten . photos: © Roman Keller

Für den Badegast ist das neue Gebäude Ausgangs- und Endpunkt seines Besuches im Strandbad Stampf. Es bildet den räumlichen Abschluss des Freibades gegen den Fluss Jona hin und nimmt den Ein- und Ausgang, die Umkleidekabinen mit Schliessfächern und Duschen sowie das Selbstbedienungsrestaurant auf.
















Kräftige Betonrippen gliedern den Bau in seiner Längsrichtung rhythmisch, was die Funktion des Gebäudes als Rückgrat der Anlage bildhaft umsetzt. Zwei strukturell unabhängige Einbauten berühren das von den Rippen getragene Dach nicht, sodass von weitem Durchblicke durch den Bau möglich sind. Die roh belassenen Mate- rialien Beton, weisse Kunstharzplatten, Glas und aluminiumfarbene Fensterrahmen kontrastieren das satte Grün der Liegewiese. Gegen den See hin bildet der Baukörper einen Kopf, worin sich das Restaurant befindet, während im rückwärtigen, schmäleren Gebäudeteil Garderoben und technische Räume platziert sind.
Das Dach, die Einbauten und die Fundamtplatte werden voneinander unabhängig behandelt, was das Aus- formulieren unterschiedlicher räumlicher Bereiche ermöglicht. Vor dem Restaurant befindet sich unter dem auskragenden Dach eine gedeckte Terrasse, welche durch die Verlängerung der Bodenplatte in eine Sonnenter- rasse übergeht. Entlang der Liegewiese entsteht unter dem Dach ein geschützter Bereich, welcher das Restau- rant mit den Garderoben und dem Eingang verbindet. In diesem Bereich knickt das Dach zu einer öffnenden Geste, wodurch der Dachrand und die Stirnseite der tragenden Rippen schiefwinklig nach oben ragen. Der Verzicht auf das Anschrägen des Dachrandes und der Stirnseite der Rippen unterstreicht die Suche nach einer konstruktiven Direktheit, welche sich auch im Trennen von Einbauten, Dach und Fundamentplatte und in den roh belassenen Materialien spiegelt.
Text Matthias Benz Zürich

Projektwettbewerb auf Einladung 2005, 1. Preis, Realisierung 2007–2008 in Zusammenarbeit mit Christoph Keller BWS Bauphysik, Bauherrschaft Stadt Rapperswil-Jona. Projektleitung Gabriela Traxel, Auszeichnungen: Baupreis Zürcher Oberland 2010, Auszeichnung gutes Bauen 2006–2010 Architekturforum Ostschweiz, Best Architect Gold 2011


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